Nicht umsonst wird der Körper in vielen Kulturen als Tempel der Seele bezeichnet. Wenn man sich z. B. Menschen außerhalb unserer westlichen Kultur anschaut, z.B. in Lateinamerika , Indien oder Afrika, um nur einige zu nennen, stellt man immer wieder erstaunt fest, wie anders sie sich bewegen – viel ungezwungener, lockerer, entspannter. Während sich in unserer westlichen, zivilisierten Welt nur wenige Menschen ganz wohl in ihrer Haut zu fühlen scheinen und kaum noch die natürliche Anmut der Bewegungen besitzen, bewegen sich die Leute dort viel freier, selbstbewusster, einem natürlichen, inneren Rhythmus folgend – sie sind zu Hause in ihrem Körper.

Als Kleinkind fühlen wir uns in unserem Körper wohl

Von früh bis spät sind wir damit beschäftigt, Erfahrungen zu sammeln und neue Dinge zu erforschen. Wir entdecken unseren Gleichgewichtssinn, unsere Kraft und Geschicklichkeit. Wir leben „sinnlich“, nehmen viele Eindrücke auf und begegnen anderen Menschen spontan, ehrlich und unvoreingenommen. Wir leben in unserem eigenen Rhythmus, die Energie wird nicht durch Spannung blockiert, die natürliche Empfindungsfähigkeit ist einfach noch vorhanden.

Wenn wir erwachsen werden, geht viel von dieser Spontaneität und Aufnahmefähigkeit verloren

Das Gefühl des Verbundenseins mit dem eigenen Körper geht zunehmend verloren, wir entfernen uns immer mehr von unserem physischen Selbst. Und je mehr wir aus dem Kopf leben, umso mehr unbehaglicher und unzufriedener über unser Äußeres werden wir. Bewegungsabläufe werden mechanischer und immer weniger harmonisch.

Zunehmendes Körperbewusstsein bringt diese ursprüngliche Harmonie wieder zurück

Mit dem Bewusstsein wieder mehr in den Körper zu kommen beruhigt den Verstand und belebt die Sinne. Wenn Sie lernen, auf festerem Grund zu stehen und sich zu bewegen – mit geschärftem Sinn für die Mitte –, wird Ihre Selbstsicherheit und Standfestigkeit größer. Sie geraten nicht mehr so leicht aus dem Gleichgewicht. Wenn Geist und Körper gleichberechtigt nebeneinander agieren, erleben Sie ein neues Gefühl der Ganzheit. Sie empfinden sich selbst lebendiger, weil die Energieströme den ganzen Körper durchfließen und Sie dies nun auch wahrnehmen.

Wieder mehr auf den eigenen Körper hören

Mit zunehmendem Körperbewusstsein werden Sie auch die subtilen Botschaften Ihres Körpers besser verstehen lernen und manchen Krankheiten vorbeugen. Denn oft arbeiten wir über unsere Grenzen hinweg, obwohl unser Körper uns ständig signalisiert, dass jetzt endlich einmal Ruhe und Erholung angesagt ist. Je besser Ihr Kontakt zu sich selbst und zu Ihrem Körper ist, um so mehr wirken Sie Stress und Verspannung entgegen. Je mehr Sie die Bedürfnisse Ihres Körpers achten und respektieren, umso besser und gesünder werden Sie sich fühlen, was sich positiv auf alle Bereiche Ihres Lebens auswirken wird.

Die folgenden Ãœbungen helfen Ihnen, sich Ihres Körpers wieder bewusster zu werden – viel Vegrnügen 🙂

 

Leichtigkeit im Körper empfinden

[div class=“note“ class2=“typo-icon“]Stellen Sie sich schulterbreit mit leicht gebeugten Knien hin und spüren Ihre Füße auf dem Boden. Lassen Sie Ihren Körper einige Male nach allen Seiten pendeln und spüren dabei die Gewichtsverlagerung in Ihren Füßen. Dann lassen die Pendelbewegungen kleiner werden, bis Sie in der Mitte zum Stillstand kommen.

Nun lassen Sie Ihre Arme erst abwechselnd und dann gleichzeitig nach vorn und oben schwingen und wieder herunter fallen – nutzen Sie dabei den Gegenschwung, um die Arme wieder hinauf zu bewegen. Stellen Sie sich vor, dass Ihre Arme leicht wie eine Feder sind und wie von selbst nach oben schweben. Genießen Sie das Gefühl von Leichtigkeit, das sich nach einer Weile einstellt.[/div]

 

Verspannungen lösen

[div class=“note“ class2=“typo-icon“]Strecken Sie Ihren rechten Arm gerade nach vorne. Halten Sie den Arm dabei so locker, wie möglich und beginnen Sie, ihn leicht auszuschütteln. Gewinnen Sie dabei den Eindruck, dass die Muskeln Ihres Armes wie lose Hemdsärmel um die Knochen herumflattern. Machen Sie dies für 2 – 3 Minuten und lassen den Arm dann zur Ruhe kommen. Vergleichen Sie nun den rechten mit dem linken Arm – können Sie Unterschiede wahrnehmen?

Wiederholen Sie das Ausschütteln mit dem linken Arm, so, wie Sie es zuvor mit dem rechten gemacht haben.

Wie fühlen sich Ihre beiden Arme jetzt an?

So, wie Sie es mit den Armen gemacht haben, können Sie es auch mit Ihren beiden Beinen machen. Wenn es Ihnen nicht so leicht fällt, das Gleichgewicht auf einem Bein zu halten, können Sie sich gerne an einer Stuhllehne oder etwas Ähnlichem festhalten.

Und wenn Sie Lust haben, können Sie gerne einmal ausprobieren, wie es ist, den ganzen Körper auszuschütteln.[/div]

 

Zellbewusstsein empfinden

[div class=“note“ class2=“typo-icon“]Stellen Sie sch selbst als einzelne Zelle vor. Spüren Sie die Grenzen der äußeren Membran. Machen Sie sich bewusst, dass Sie eine einzige Einheit sind, mit all den Körperteilen, die zum großen Ganzen beitragen. Lassen Sie Austausch mit der Außenwelt zu. Nehmen Sie wahr, was hereinkommt und was hinausgeht.

Wenn Sie möchten, dann machen Sie mit diesem Bewusstsein einen Spaziergang und achten darauf, wie Sie der Welt und anderen Menschen begegnen.[/div]

 

Und hier noch ein wunderbares Video, in dem der Körper als Tempel der Seele zum Ausdruck kommt: Yoga undressed

 

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